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Bitz im Mittelalter unter Lichtensteiner Herrschaft

Südmauer der Ruine Vorderlichtenstein
Um 700 - 1000 Unter der Herrschaft der Franken wird das Christentum in unserem Raum eingeführt. Die ersten Kirchen und erste Burgen als Sitze der Ortsherren entstehen. Die Bewohner, ausnahmsweise unfreie Bauern, sind verpflichtet, ihren Herren zu zinsen und zu fronen. Oft werden Orte an andere Adelsherren, Kirchen oder Klöster verpfändet, verkauft oder verschenkt. Über einen Bitzer Ortsadel aus dieser Zeit ist nichts überliefert.
Um 1250 Bitz ist Eigentum der Herren von Lichtenstein, die in den beiden Schlößern Vorder- und Hinterlichtenstein am Rande des Fehlda-Tals zwischen Neufra und Gauselfingen ihren Herrschaftssitz haben. Diese Lichtensteiner sind Nachkommen der Stammburg bei Honau über dem Echaztal. Die Lichtensteiner führen den weißen Schwanenflügel auf blauem Grund in ihrem Schild, welcher ab 1958 Gemeindewappen wird.
1337 - Bitz ist erstmals urkundlich erwähnt Bitz ist erstmals urkundlich bezeugt im "Beuroner Urbar", einem Lagerbuch des Klosters Beuron, mit den Worten: "in Bützer veldt drey iauchert". Beuron besaß also in Bitz einen Grundbesitz von 3 Jauchert - nach heutigen Flächenmaß etwa 150 Ar.
1348 - Die Pest - ein furchtbarer Gast zieht in Bitz ein Die erste große Pestwelle wütet in Europa bis um 1350. Etwa 1/3 der Bevölkerung Deutschlands und Europas stirbt in dieser Zeit an der Pest. In Bitz werden 35 Pest-Tote in einem einzigen Massengrab beerdigt. (ausgegraben beim Gemeindehaus 1958).
1356 - Erstmals ist eine Kapelle in Bitz erwähnt In einem Lagerbuch des Klosters Margrethausen ist erwähnt, dass das Kirchlein (Kapelle) und der Hauptaltar in Bitz dem heiligen Nikolaus geweiht ist. Es gibt eine Überlieferung, dass die Gemahlin des Ritters von Lichtenstein den "armen Leuthen zu Bütz" eine Kapelle gestiftet hatte - vermutlich noch während der Pestzeit um 1350.
1386 - Der Burgherr verkauft sein Dorf Bütze an Ebingen Am 5.November 1386 verkauft Schweickhardt von Lichtenstein "sein Dorf Bütze für 210 Pfund guetter und genehmer Heller an die Stadt Ebingen". Obwohl die Summe gering erscheint, entspricht dies damals etwa 1350 Tagelöhnen. Alle Steuern und Sonderabgaben wie Schlossgeld, Hofstattzinsen, Kernensteuer und Landgarbe, welche die Bitzer bisher an die Lichtensteiner abführen mussten, gehen ab jetzt nach Ebingen. Hinzu kommt noch der "Zehnte" an die Kirche. In den folgenden Jahrhunderten erlebt die Bitzer Bevölkerung eine sehr schwere Zeit, denn neben vielen Rechtsstreitigkeiten mit Ebingen leidet Bitz unter zahlreichen Kriegen, Krankheiten und Hungersnöten.